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Grundstruktur des Bildungswesens der Bundesrepublik Deutschland
Anmerkungen: 1Die Orientierungsstufe ist die Zusammenfassung der Klassenstufen 5 und 6, die entweder den weiterführenden Schulen zugeordnet (schulartabhängig e Orientierungsstufe) oder von ihnen getrennt (schulartunabhängige Orientierungsstufe) sind. Sie dient der Förderung und Orientierung der Schüler auf die weitere Schullaufbahn. 2Berufsbezogene Gymnasien, die auf einem Realschuabschluss oder einem gleichwertigen Abschluss aufbauen. Sie vermitteln nach 3 Jahren (Klassenstufen 11 bis 13) den Befähigungsnachweis für das Studium an allen Hochschulen. 3Einrichtungen, an denen Erwachsene auf dem „Zweiten Bildungsweg“ den Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss oder die allgemeine Hochschulreife erwerben können. Dazu gehören die Abendhauptschule, die Abendrealschule und das Abendgymnasium. An Kollegs wird die allgemeine Hochschulreife erworben; sie sind Vollzeitschulen, deren Schüler nicht berufstätig sind. 4Den Teilnehmern wird durch Vollzeit- und Teilzeitunterricht eine allgemeine oder auf ein Berufsfeld bezogene berufliche Grundbildung vermittelt. 5Das System heißt „dual“, weil die Ausbildung an zwei Lernorten durchgeführt wird& im Betrieb und in der Berufsschule. Es ist der Kernbereich der Berufsausbildung in Deutschland. 6Sie bauen auf dem Realschulabschluß. Der Schulbesuch dauert bei Vollzeitunterricht mindestens 1 Jahr, bei Teilzeitunterricht bis zu 3 Jahren. Das Abschlusszeugnis gilt als Zugangsberechtigung zum Studium an Fachhochschulen. 7Berufsfachschulen werden mindestens für die Dauer eines Jahres besucht. Sie können in der Regel freiwillig zur Berufsvorbereitung oder zur vollen Berufsausbildung ohne vorherige praktische Berufsausbildung besucht werden. Absolventen können einen Abschluß in einem anerkannten dualen Ausbildungsberuf erreichen. 8Berufsaufbauschulen werden von Jugendlichen besucht, die eine Berufsausbildung absolvieren oder eine Berufstätigkeit ausüben. Sie sind meist nach Fachrichtungen gegliedert. Die Unterrichtsdauer beträgt 1-1,5 (Vollzeitschulen) bis 3-3,5 Jahre (Teilzeitschulen). 9An ihnen erfolgt die Ausbildung für nichtakademische Berufe des Gesundheitswesens wie z.B. Kranken- und Kinderkrankenpfleger/in, Hebammen/Entbindungshelfer, Masseur/in, Beschäftigungstherapeuten/therapeutin. Viele dieser Schulen sind organisatorisch und räumlich mit Krankenhäusern verbunden, an denen sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung stattfinden.
10Fachschulen werden freiwillig nach einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung und praktischen Berufserfahrungen, teilweise auch nach langjähriger praktischer Berufserfahrung oder aufgrund des Nachweises einer fachspezifischen Begabung besucht. Sie vermitteln eine weitergehende fachliche Ausbildung im Beruf. Die Unterrichtsdauer: 0,5-8 Halbjahre. 11Sie sind die traditionellen Hochschultypen in Deutschland. An ihnen wird das breite Spektrum der Studienfächer angeboten. Sie verbinden die Aufgaben Lehre und Forschung. Sie haben das Promotionsrecht. 12An Kunst- und Musikhochschulen werden Studierende in den bildenden, gestalterischen und darstellenden Künsten bzw. in musikalischen Fächern ausgebildet. An Theologischen Hochschulen werden Theologen ausgebildet. An den Pädagogischen Hochschulen werden Grund-, Haupt- und Realschullehrer, teilweise auch Lehrer für Sonderschulen, ausgebildet. 13Gesamthochschulen (nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen) verbinden die Aufgaben in Forschung, Lehre und Studium, die sonst von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und zum Teil auch von Kunst- und Musikhochschulen wahrgenommen werden. 14Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen haben die Aufgabe, durch eine stark anwendungsbezogene Ausbildung auf berufliche Tätigkeiten vorzubereiten, die die Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse und Methoden oder die Fähigkeit zur künstlerischen Gestaltung erfordern. Sie bieten Studiengänge vor allem im Ingenieurwesen und in den Bereichen Wirtschaft, Sozialwesen, Landwirtschaft und Gestaltung an. An den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung des Bundes und der Länder werden Beamte für die Laufbahn des gehobenen Dienstes in der öffentlichen Verwaltung ausgebildet. 15Weiterbildung ist die Fortsetzung oder Wiederaufnahme jeder Art des Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgesehnten Bildungsphase in Kindheit und Jugend.
Text I Das Schulwesen In Deutschland gibt es die Möglichkeit, vor der Primarstufe einen Kindergarten zu besuchen. Der Kindergarten ist eine Einrichtung, die in vielen Ländern existiert. Er gehört nicht zum staatlichen Schulsystem, sondern zum Bereich der Jugendhilfe. Träger der Kindergärten sind Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Gemeinden, manchmal auch Betriebe und Vereine. Die Eltern leisten einen Beitrag zur Finanzierung des Kindergartens. Kindergärten besuchen Kinder vom 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt ganztags oder für einen Teil des Tages. Man unterscheidet die Gruppen für jüngere Kinder zumeist von der Kinderkrippe und vom Hort bei Gruppen für Kinder im Grundschulalter. Der Besuch ist freiwillig. Die Aufgabe der Kindergärten umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. In einigen Ländern existieren auch andere Einrichtungen des Übergangs in die Grundschule wie Vorklassen und Schulkindergärten. Schulsystem in Deutschland hält an einer dreigliedrigen Differenzierung in horizontaler und vertikaler Richtung fest. Die Schulpflicht beginnt mit sechs Jahren. Der Primarbereich umfasst die ersten 4 Klassenstufen. Alle Kinder gehen in die Grundschule (in Berlin und Brandenburg existiert die 6-jährige Grundschule). Der Unterricht umfasst neben der Einführung in das Lesen und Schreiben der Muttersprache den sog. Sachunterricht. Am Ende der vierten Jahrgangsstufe erfolgt ein institutioneller Übergang von der Primar- zur Sekundarstufe I. Die Sekundarstufe I gliedert sich in die Schulzweige: Hauptschule, Realschule und Gymnasium und umfasst alle Schulformen mit Ausnahme von Bildungsgängen an den beruflichen Schulen. Die 3 Schulzweige unterscheiden sich in ihren Inhalten und im Nivea ihrer Anforderungen. Die Hauptschulen, die in den meisten Bundesländern fünf Jahrgänge umfassen, sind Pflichtschulen für alle Schüler, die nach dem Besuch der Grundschulen nicht auf eine andere weiterführende Schule gehen. Sie endet mit der 9., in einigen Ländern mit der 10. Klassenstufe. Die Hauptschule vermittelt eine allgemeine Bildung als Grundlage für eine praktische Berufsausbildung. Ihre Schülerzahl ist jedoch in den letzten Jahren deutlich abgesunken, so dass die Hauptschule zur Restschule für die weniger leistungsstarken Schüler zu werden droht. Eine Abschlussprüfung findet in der Regel nicht statt. Die Schüler verlassen die Hauptschule ohne Abschluss. Die Realschule umfasst als Mittelschule zwischen der Hauptschule und dem Gymnasium die 5. bis 10. Klasse. Sie existiert wieder seit 1954 und wird von knapp 30% der Schüler 9. Klassen besucht. Die Realschule endet mit der mittleren Reife und ermöglicht den Besuch einer Berufsoberschule mit anschließendem Fachhochbesuch. Zwischen 1/4 und 1/3 aller Realschüler gehen den ebenfalls möglichen Weg über ein Gymnasium zum Abitur. Das Gymnasium besitzt in Deutschland die längste Tradition gegenwärtig bestehender Schulformen. Es ist die traditionelle „höhere Schule“ in Deutschland. Die Zahl der Gymnasiasten ist ständig angestiegen. Die gymnasiale Bildung beginnt im 5. Schuljahr und endet mit dem 13. Schuljahr. Heute gibt es traditionelle humanistische Gymnasien, neusprachliche und altsprachliche, mathematisch-naturwissenschaftliche, sozialwissenschaftliche und ein musischer Typ. Wer das Gymnasium mit dem Abitur anschliesst, kann die Universität oder eine andere Hochschule besuchen. Die Gesamtschule ist ein Schulversuch, alle Typen der Schulen unter einem Dach zu bringen. Die Schüler lernen hier von der 5. bis zur 10. Klasse und enden mit dem Gesamtschulabschluß. Die Gesamtschule arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken. Bestehende Gesamtschulen werden in der Regel als Ganztagsschulen geführt. An der Gesamtschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erreicht werden, die auch an der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium erworben werden. Der Religionsunterricht ist nach dem Grundgesetz ordentliches Lehrfach. Zur Zeit (2012) gibt es in Deutschland ungefähr 50 000 allgemeinbildende und berufliche Schulen, die 12,5 Mio Schüler besuchen. Die Sekundarstufe II umfasst alle beruflichen Schulformen mit Ausnahme der Technikerschulen und der Abendschulen (Fachschule, Berufsfachschule, Fachoberschule). Das Schuljahr dauert von August bis Juni-Juli des nächsten Jahres. Das Zeugnis am Ende eines Schuljahres entscheidet über die Versetzung in die nächste Klasse. Die Notenskala in der deutschen Schule geht von 1 bis 6. Dabei ist: 1 – sehr gut, 2 – gut, 3 – befriedigend, 4 – ausreichend, 5 – mangelhaft, 6 – ungenügend. Die Schüler müssen eine Klasse wiederholen, deren Leistungen in 2 Fächern nicht ausreichend sind. Der Besuch der öffentlichen Schulen ist kostenlos. Die berufliche Ausbildung findet in einem dualen System statt: neben einer zwei- bis dreijährigen Lehre in einem Ausbildungsbetrieb besuchen die Auszubildenden (Lehrlinge) eine Berufsschule. Einige Berufe kann man auch an besonderen Berufsschulen erlernen.
Übungen zum Text I .Beantworten Sie die Fragen: 1. Von wem ist der Ausbildungsbereich in der Bundesrepublik geregelt? 2. Womit beginnt die Bildung in Deutschland? 3. Wie viele Schuljahre umfassen verschiedene Schultypen? 4. In welche Schulzweige gliedert sich die Sekundarstufe I? 5. Was ist das Besondere an dem beruflichen Ausbildungssystem Deutschlands? 6. Im Text werden zwei Schulabschlüsse genannt. Für welche Schultypen gelten sie? 7. Was ist die höchste Stufe des deutschen Bildungswesens? II. Übersetzen Sie folgende Ausdrücke ins Russische. das Bildungssystem gliedert sich in fünf verschiedene Abschnitte die allgemeine Schulpflicht auf die Hauptschule, die Realschule oder auf das Gymnasium wechseln die Realschule erfolgreich beenden das Zeugnis der mittleren Reife erhalten das Gymnasium mit dem Abitur anschließen das dreigliedrige Schulsystem die berufliche Ausbildung |
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